Exu

Eshu (Exú) ist in der Religion der Yoruba und den davon abgeleiteten afroamerikanischen Religionen der Herr der Straßen, Straßenkreuzungen und Türen. Er ist verantwortlich für den Lebensweg, für das Gelingen oder den Misserfolg, für Begegnungen und Entscheidungen, für Zufälle, Unfälle und das unergründliche Schicksal. Eshu nimmt eine Sonderrolle unter den Orishas ein. Er wird eher den Geistern zugerechnet. Seine Hauptfunktionen sind die Vermittlung von Botschaften der Menschen an die Orishas.Eshu muss bei allen Ritualen als Erster begrüßt werden und auch als Erster seine Opfergaben erhalten. Er verwaltet die Ashé und gilt als Trickster.

Im brasilianischen Candomblé wird er synkretistisch mit dem katholischen Heiliger Antonius von Padua und in der kubanischen Santería mit dem Santo Niño de Atocha verbunden. Sein Gruß ist Laroê Exú, seine Farben rot-schwarz und sein Tag der Montag. Jede Zeremonie beginnt mit einem Toque(Lieder) für Eshu, um ihn milde zu stimmen, so dass er kein Unheil anrichtet und die Kommunikation mit den Orishas herstellt. Oft wird er mit dem Teufel assoziiert. Damit ist aber nicht der christliche Teufel, die Inkarnation des Bösen gemeint, sondern eher der anarchische, schalkhafte Mephistopheles. Er ist frech, impulsiv, chaotisch, unberechenbar, stiftet gerne Verwirrung und Streit und hat Macht über das sexuelle Begehren. Er wird gleichzeitig geachtet und gefürchtet.